Der Gründer

Jürgen Christian Findorff wurde 1720 in Lauenburg an der Elbe als Sohn eines Rats-Tisch­lermeisters geboren. Er hatte zunächst den Beruf des Vaters erlernt und sich dann zum Baumeister im Land- und Wasserbau emporgearbeitet. Nebenbei bildete er sich weiter in der praktischen Geometrie und in der Feldmeßkunst. Da Findorff als Baumeister von Anfang an zu den vorbereitenden Arbeiten der Moorkolonisation, die ihren Ausgang im Teufelsmoor bei Bremen hatte, hinzu­gezogen wurde, konnte er von Beginn an die Kolonisation aufmerksam verfolgen. Findorff war als Mitarbeiter wegen seiner großen Umsicht und Sachlichkeit geschätzt, und bald erkannte man auch seine großen Fähigkeiten für die Vermessung und Kultivierung der großen Moorflächen. Er wurde von Jahr zu Jahr stärker zu den Kolonisationsarbeiten heran­gezogen, und bald konnte man im Teufelsmoor auf diesen Fachmann nicht mehr verzichten. Findorff wurde im Laufe der Zeit immer mehr zur zentralen Figur der Moorkolonisation. 1771 wurde er zum Moorkommissar ernannt. In ihm hatte man einen Mann gefunden, der unermüdlich alle Moorangelegenheiten mit großem Fachwissen und persönlichem Einsatz regelte, der die Arbeiten im Moor koordinierte und einen Gesamtüberblick besaß. Bis zu seinem Tod im Jahr 1792 trieb er trotz eines ständig kränkelnden Körpers die Moor­kultivierung mit rastlosem Eifer voran. Findorff liegtauf dem Friedhof in Iselersheim begraben. Auf dem Weyerberg bei Worpswede wurde ihm ein Denkmal gesetzt. Es trägt die Inschrift: „Dem tätigen Förderer dieser Moorkolonien, dem Königlichen Moorkommissario Jürgen Chri­stian Findorff, geb. den XXII. Febr. MDCCXX, gest. den XXXI. Juli MDCCXCII, von dessen Freunden und Verehrern.“

©1981 – Werner Quell